Die Best Of - Platte von XANDRIA war die erste Option, die Band kennen zu lernen. Mit Sinfonic Metal habe ich eigentlich nichts am Hut, es gibt zwar einige gute Beispiele (ZED YAGO), aber das meiste, das mir in diesem Sub-Genre geboten wird, spottet der Beschreibung Metal.
Zumindest überkommt mich immer dann, wenn ein Mädel mit piepsiger und dünner Stimme durch die Songs irrt, ein Gefühl des Mitleids. Auch hier trällert sich eine Sängerin namens Lisa Middelhauve durch die Stücke wie ein armer verloren gegangener Kanarienvogel. Zu ertragen ist es dann lediglich, wenn die Band ordentlich Krach macht oder das Tempo anzieht. Hören sich diese Sängerinnen eigentlich auch mal gelegentlich selbst singen oder gibt es keine Produzenten, die den Mut haben, zu sagen: “So nicht, Madame!” Metal und dünnes Kopfstimmchen - das geht einfach nicht! Und wenn schon englisch gesungen wird, sollte auch da ein bisschen mehr Zeit in Phonetikschulungen (“in dieh arms of my eversleeping name”) involviert werden. Im Stück “Eversleeping” zeigt Madame aber auch, dass sie wahrscheinlich in einem anderen Genre wesentlich besser untergebracht wäre, nämlich im melodiösen Mittelalter. Zumindest gibt es hier eine sehr schöne zweistimmig gesungene ruhige Passage. Warum nicht immer so!
Schade aber auch für die Musiker, weil spielerisches Potential auf jeden Fall vorhanden ist. Allerdings sollte man sich auch einige Nachhilfestunden einholen, wie man gerade im Bereich Sinfonic Metal einen Song dramaturgisch aufbauen sollte. Highlights sollen auch genannt sein: “Only For The Stars In Your Eyes” - kracht gut, hier gibt es gesangliche Unterstützung vom Bandgründer und Gitarristen Marco Heubaum. “India” ist ein grooviger Headbanger (mit 176 bpm), der vom Rhythmus her (Tipp für DJs) gut in die Rockdance-Runde mit Mötley Crue’s “Kickstart My Heart” eingebaut werden kann. “Save My Life” ist zwar auch ganz nett, erinnert mich aber in Struktur und Arrangement eher an einen osteuropäischen Eurovisionsschlager als an einen Metal-Song.
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FAZIT:
In Anbetracht der Tatsache, dass mich das Album ziemlich enttäuscht hat, weil ich die Gesanxleistung von Frau Middelhauve einfach jenseits von “ertragbar” empfinde, habe ich mir erstmal keine weitere Platte der Bielefelder Band besorgt.
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